Ortsgruppe Weissach + Flacht

Landwirtschaft und Ernährung

Landwirtschaft der Zukunft: Bauernhöfe statt Agrarfabriken. Der BUND setzt sich für eine umwelt- und tierschutzgerechte Landwirtschaft nach dem Leitbild des ökologischen Landbaus ein. Dazu fordern wir eine Umkehr in der Agrarpolitik und eine gerechte Verteilung der Agrarsubventionen gezielt für eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft und eine gesunde Umwelt.

Landwirtschaft im Einklang mit der Natur

Die bäuerliche Landwirtschaft schuf und bewahrte lange Zeit eine vielfältige Kulturlandschaft. Zahlreiche Arten von Tieren und Pflanzen lebten auf Wiesen und Feldern, in Ackerrainen, Hecken, Tümpeln und am Wegesrand.

Auswahl gab es auch bei den angebauten Kultursorten und den Nutztierrassen. Diese Vielfalt auf dem Land lud ein zu einem Ausflug ins Grüne mit frischer Luft, Vogelgezwitscher und schönem Ausblick.

Doch von einer Landwirtschaft im Einklang mit der Natur habe wir uns vielerorts weit entfernt. Steigende ökonomische Zwänge, unfaire Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und eine teils naturschädigende EU-Agrarpolitik erzwingen eine immer fortschreitende Intensivierung der Landnutzung - mit verheerenden Folgen. Denn die Grenzen des Wachstums sind längst überschritten und unsere Ressourcen übernutzt.

Nährstoffüberschüsse und Pestizide belasten Grund- und Oberflächenwasser, Treibhausgasemissionen aus der industriellen Landwirtschaft treiben den Klimawandel an und die Verarmung des Bodens auf und neben den Äckern besiegeln das drastische Artensterben.

Bei den Vögeln, die als zuverlässige Anzeiger für den Zustand der biologischen Vielfalt gelten, sind dramatische Bestandseinbrüche zu verzeichnen. Selbst früher weitverbreitete Arten wie Feldlerche und Kiebitz sind selten geworden.

Umso erfreulicher ist es, dass die Zusammenarbeit zwischen Landwirt*innen und Naturschützer*innen vielerorts erfolgreich verläuft. Der BUND arbeitet seit Jahren für eine soziale und ökologische Transformation der Landwirtschaft. Die Politik muss jetzt für eine schnellen und entschlossenen Umbau der Landwirtschaft sorgen. Die zukünftige Agrarpolitik muss

  • im Einklang mit den klima- und umweltpolitischen Zielen Deutschlands stehen,
  • den Landwirt*innen eine ökologische Zukunftsperspektive ermöglichen,
  • für eine artgerechte Tierhaltung und reduzierte Viehdichte sorgen,
  • die Agrar-Fördermittel auf die Erbringung gesellschaftlicher Leistungen ausrichten.

Unsere BUND Ortsgruppe kämpft für eine konsequente Umsetzung seiner Positionen und Konzepte, damit sich umweltfreundliche Bewirtschaftung, artgerechte Tierhaltung und Klimaschutz in der Landwirtschaft wiederaufbauen lassen.

NABU-Studie legt Lobbynetz des Bauernverbandes offen

Lobbyisten und Politiker, die unter einer Decke stecken, agieren selten im Interesse der Öffentlichkeit. Wie schlimm es in der Agrarpolitik aussieht, zeigt eine neue NABU-Studie. Das Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen durchleuchtete mehr als 560 Verknüpfungen zwischen Agrarlobby, Politik, Finanz- und Chemieindustrie. Mit alarmierenden Ergebnissen: Denn wie Spinnen im Netz sitzen Lobbyisten in strategischen Positionen und verbinden den Deutschen Bauernverband (DBV) mit der Politik und anderen Akteuren.

Für die Agrarlobby zahlt sich die enge Verflechtung mit Politik und Wirtschaft aus: Echte Fortschritte hin zu einer naturverträglicheren Landwirtschaft  bremst sie seit Jahren aus – egal ob es um Subventionen oder die Düngeverordnung geht.

So darf es nicht weitergehen. Denn seit Jahren wird in der Landwirtschaft gegen das Gemeinwohl entschieden. Die Macht der Agrarlobby muss endlich stärker beschränkt, der Einfluss auf Ausschüsse und Ressorts in Berlin und Brüssel muss transparenter werden.

Hier geht´s zur NABU-Studie.

Attitude Behaviour Gap: Wieso wir Bio wollen, aber billig kaufen

Viele Deutsche geben an, nachhaltig(er) leben zu wollen. Laut einer Studie des Hausgeräteherstellers Ritterwerk würden 60 Prozent lieber auf Wochen- und Biomärkten bzw. auf dem Bauernhof einkaufen. 26 Prozent sagen, sie würden für Bio bis zu zehn Prozent mehr zahlen.

Warum wir die guten Absichten nicht umsetzen und aber es trotzdem schaffen können, das Attitude Behaviour Gab zu überwinden, können Sie auf "utopia.de" nachlesen.

Ministerium für Gummistiefel

Julia Klöckner ist die Vertreterin bäuerlicher Interessen. Ihre Agrarpolitik erlaubt es Bauern, die Umwelt zu versauen. Aber schuld soll natürlich der Aldi-Kunde sein.

Lesen Sie hier eine Kolumne von Mely Kiya. Quelle: Zeit Online.

TV-Tipp

„Gekaufte Agrarpolitik – wie Industrie und Agrarlobby durchregieren“ - so lautete der Titel der Sendung „Die Story im Ersten“ vom 29. April 2019 in der ARD.

Der Film beleuchtet, wie führende Agrarpolitiker seit Jahren jeglichen Fortschritt hin zu einer naturverträglicheren Landwirtschaft blockieren. Den Auswertungen zufolge stimmen Agrarpolitiker an entscheidender Stelle, zum Beispiel im Agrarausschuss, bis in kleine Details hinein zugunsten der Industrieinteressen. Bei genauerer Betrachtung sind engste Verflechtungen zwischen Großbetrieben der Agrarwirtschaft, Verbänden und Ernährungsindustrie zu finden.

Film in der Mediathek anschauen