Ortsgruppe Weissach + Flacht

Flächenfraß - ohne Ende?

Fürs Bauen opfern wir beste Böden, holzen Wälder ab, zerstören oder verhunzen Landschaften. Wir nehmen uns die Chance für eine umweltfreundliche Landwirtschaft, für Klima- und Artenschutz. Der BUND hält dagegen, den Widerstand vor Ort lohnt sich.

Die "Braune Null" - Bagger oder Acker

 (BUND Weissach)

Die (Planier-)Raupe Nimmersatt holt sich ein Stück Land nach dem Anderen. Für Straßen, Wohnungsbau oder Gewerbeansiedlungen. Die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft rechtfertigen sich gerne mit Totschlagargumenten wie: Wohlstandsgefährdung wegen fehlenden Flächen für Arbeitsplätze, Wohnungen, Straßen, etc..

Bedenkenträgern wird schnell das „Zurück in die Steinzeit“ übergestülpt. Es bleibt die stereotype Schlussfolgerung: Noch mehr Natur oder landwirtschaftliche Flächen zubauen. Der hochgehaltene Natur- und Bodenschutz in politischen Sonntagsreden unterliegt bei den Entscheidungsträgern dann regelmäßig im Abwägungsprozess. Und geschickt lassen sich die paar Hektar Land vom jeweiligen (Amtszeit-)Teil am Flächenfraß vor der eigenen Tür statistisch verharmlosen. Ähnlich der geadelten „Schwarzen Null“ bei Haushaltsplanungen, fehlt beim Flächensparen diese Einsicht zur „Braunen Null“ bezogen auf Äcker.

Auf Bundes- und Landesebene gesetzlich flankiert, wagt keiner vom sich drehenden Flächenverbrauchskarussell abzuspringen. In der Summe führt dieses Vorgehen letztlich zum völligen Verlust an natürlichen Flächen für Filter- und Pufferfunktionen für Tiere und Pflanzen, für Erholung und unsere Nahrungsmittelproduktion vor Ort.

Und dann? Bestellen wir halt im Internet, greifen im Supermarktregal nach Waren, die nur so vor Transportkilometern strotzen, bestaunen naturbelassene Landschaften via Fernflug, flüchten in virtuelle Welten, schotten das hier produzierte Elend geflüchteter Menschen postwendend an unseren Grenzen ab, um lauthals im nächsten Atemzug alle Vorzüge des Freihandels an Waren einzufordern.

Wem diese Kausalketten des menschen- und umweltverachtenden Handelns zu wenig Lebensinhalt bieten, ist herzlich eingeladen zum Innehalten, Nachdenken, Bessermachen.